BRANCHE
Berichte aus unseren Newslettern
Newsletter vom 19.12.2025

Im Wohnungsbau wird eine Trendwende beim Umsatz erwartet. Bei den Fertigstellungen rechnet der Branchenverband allerdings erst 2027 wieder mit einem Anstieg. - © Georg - stock.adobe.com
ZDB-Konjunkturprognose
Bauwirtschaft schöpft neue Hoffnung: "Talsohle ist durchschritten"
Nach Jahren der Krise rechnet der Zentralverband Deutsches Baugewerbe wieder mit einem spürbaren Umsatzplus. Vor allem milliardenschwere Infrastrukturprojekte sorgen für Zuversicht, doch die Erholung zeigt sich in den einzelnen Bausparten sehr unterschiedlich. "Nach Jahren rückläufiger Zahlen kehrt in der Bauwirtschaft erstmals wieder Zuversicht zurück", sagte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Für 2025 erwartet er ein reales Umsatzplus von 0,6 Prozent auf 168 Milliarden Euro. Bis Ende des dritten Quartals 2025 seien die Auftragseingänge um real acht Prozent gestiegen. Das lasse die Unternehmen ab 2026 auch wieder mehr Personal einstellen.
WhatsApp Business vom 12.11.2025

BGA I Leitfaden
Novelle der Verpackungsverordnung
Einige Regeln der PPWR treten zum August 2026 in Kraft und bedeuten an verschiedenen Stellen Änderungen zum bisherigen betrieblichen Umgang mit Verpackungen.
Das betrifft u.a.
• das Verpackungsdesign (das recyclingfähig sein muss),
• den Aufbau nationaler Verpackungsregister (ähnlich dem Verpackungsregister LUCID) in allen EU-Mitgliedstaaten und
• die Nutzung von wiederverwendbaren Verpackungen zwischen einzelnen Unternehmensstandorten.
Den Leitfaden des BGA zur Europäischen Verpackungsverordnung (PPWR) mit Praxishinweise, finden Sie unter lies mehr.

Während der Ausbildungsmarkt insgesamt schrumpft, konnte das Handwerk ein leichtes Plus bei den Neuverträgen verzeichnen. © DHZ Deutsche Handwerks Zeitung - Foto: karepa - stock.adobe.com
Aktuelle BIBB-Analyse
Gegen den Trend: Handwerk legt bei Azubi-Verträgen zu
Während der gesamte deutsche Ausbildungsmarkt schrumpft, verzeichnet das Handwerk ein leichtes Plus bei den Neuverträgen. Vor allem das Baugewerbe boomt. Dennoch wird der Ruf nach besserer Berufsorientierung lauter. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist angespannt. Binnen Jahresfrist wurden in Deutschland 476.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mitteilte. "Die negative Entwicklung am Ausbildungsmarkt ist eine direkte Folge der angespannten wirtschaftlichen Lage", sagte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser.

Weniger Bürokratie bei CSRD und der CSDDD
Das Europäische Parlament und der Rat im Trilog haben eine vorläufige Einigung über das Omnibus-Paket erzielt, das wesentliche Änderungen an der CSRD und der CSDDD vorsieht. Ziel der Omnibus-Reform ist es, Unternehmen deutlich zu entlasten, Berichtspflichten zu vereinfachen und den Kreis der betroffenen Unternehmen zu verkleinern. Diese Einigung ist ein deutliches und längst überfälliges Signal in Richtung Entlastung. Aus Sicht des BGA markiert sie eine spürbare Kurskorrektur hin zu mehr Praxistauglichkeit. Die Reduzierung des Anwendungsbereichs, die Begrenzung unnötiger Informationsabfragen sowie die stärkere Orientierung am Risiko tragen dazu bei, überfällige bürokratische Lasten abzubauen. Insgesamt ist Omnibus | ein wichtiger Schritt hin zu realistisch umsetzbaren, verhältnismäßigen und wirtschaftsnah ausgestalteten Anforderungen.

Was tun, wenn der Kunde eine CO₂-Bilanz anfordert?
Die
CO₂-Bilanzierung ist inzwischen für alle Unternehmen hochrelevant, sei es wegen der regulatorischen Vorgaben oder aufgrund von Druck von Kunden, Banken und weiteren Stakeholdern.
Anfragen in diese Richtung nehmen aktuell deutlich zu – insbesondere bei grossen Unternehmen oder Auftraggebern mit eigenen Klimastrategien. Die zentrale Botschaft an diese Kunden lautet, dass Sie als Großhändler keine vollumfängliche Steuerungsmacht über Scope-3-Emissionen der Produkte haben, wohl aber über die eigenen Prozesse (Scope 1 & 2) und über die Lieferkettenkommunikation. Scope 1, 2 und 3 sind Kategorien zur Klassifizierung von Treibhausgasemissionen eines Unternehmens gemäss dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol, wobei Scope 1 direkte Emissionen (eigene Fahrzeuge, Heizung), Scope 2 indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Strom) und Scope 3 alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Lieferanten, Produkte) umfasst, wobei Scope 3 am umfangreichsten und komplexesten ist.
Deshalb ist der richtige Weg, zunächst in Einzelgesprächen gemeinsam den Rahmen zu klären. Sie können den anfragenden Kunden im Erstkontakt drei Punkte signalisieren:
Bereitschaft und strategische Grundausrichtung (Energieeffizienz, alternative Produkte, Lieferkette).
Nachvollziehbarkeit und Transparenz statt grober Schätzwerte.
Kooperationswille bei der Datenerhebung (soweit lieferkettenseitig machbar).
Unternehmen fragen solche Daten zunehmend ab, aber kaum einer erwartet im ersten Schritt ein vollständiges Klimakonzept. Erfahrungsgemäss wollen solche Kunden meist:
• eine CO₂-Basisbilanz (Scope 1–3),
• eine Einordnung der wesentlichen Emissionsquellen,
• erste geplante Massnahmenpakete,
• einen Entwicklungsweg und keine fertigen Zahlen.
Wir empfehlen Ihnen einen pragmatischen Dreischritt:
Kick-off-Gespräch mit dem Kunden:
Welche Berichtstiefe wird erwünscht?
Welche Standards sollen gelten?
Quick-Check CO₂-Bilanz:
Wie können wir mit überschaubarem Aufwand eine erste Standortbestimmung für Scope 1 & 2 machen? Das schafft eine solide Ausgangsbasis für spätere Berichterstattung.
Eigene Roadmap erstellen:
Keinen starren Zielkorridor anvisieren, sondern realistische Massnahmen und Einflussmöglichkeiten anpacken:
– Energieeffizienz und Fuhrpark
– Optimierung der Logistik
– Lieferantendaten und Produktportfolio
– nachhaltige Beschaffung und Produkte
– Kundenkommunikation
Wichtiger Hinweis: Bitte nennen Sie Ihren Kunden gegenüber auf keinen Fall vorschnell irgendwelche CO₂-Einsparzahlen oder -ziele. Das wäre fachlich riskant und mit steigenden Reporting- und Nachweispflichten schnell angreifbar.

Der globale Titandioxid-Markt befindet sich in einer herausfordernden Phase.
© Quelle: Anastasiia - stock.adobe.com
Titandioxid-Markt unter Druck:
Hersteller kämpfen mit chinesischer Konkurrenz und schwacher Nachfrage
Der globale Titandioxid-Markt befindet sich in einer herausfordernden Phase. Während der Europäische Gerichtshof (EuGH) die umstrittene Einstufung von Titandioxid in Pulverform als „karzinogen beim Einatmen“ im August 2025 aufgehoben hat, kämpft die Branche mit einem anhaltenden Überangebot, schwacher Nachfrage und intensivem Preisdruck aus China. Diese Marktübersicht beleuchtet die aktuelle Situation und künftige Trends im Titandioxid-Segment für Farben und Lacke.
Newsletter vom 28.11.2025

Bundesbauministerin Verena Hubertz und Bundesjustizministerin Stefanie Hubig zu den Eckpunkten des Gebäudetyps E: Dieser soll zur Realisierung kostengünstiger und bezahlbarer Bauvorhaben beitragen. - © picture alliance / SZ Photo | Mike Schmidt
BAFA stellt Prüfung der LkSG-Berichte ab sofort ein
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat am 14. November 2025 einen weiteren wichtigen Hinweis zur Berichtspflicht nach § 10 Abs. 2 LkSG veröffentlicht. Demnach stellt das BAFA die Prüfung der Unternehmensberichte gemäß §§ 12 und 13 LkSG mit sofortiger Wirkung vollständig ein. Auch die Einrichtung eines Berichts über den vom BAFA bereitgestellten Zugang ist ab sofort nicht mehr möglich. Hintergrund ist das vom Bundeskabinett am 3. September 2025 beschlossene Gesetz zur Änderung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Die Bundesregierung greift mit einer entsprechenden Weisung an das BAFA der Gesetzesnovelle vor, die nach Abschluss des parlamentarischen Verfahrens voraussichtlich Anfang 2026 in Kraft treten wird. Der Gesetzesentwurf sieht vor, die derzeitige Berichtspflicht nach dem LkSG ersatzlos und rückwirkend zu streichen.

Bundesbauministerin Verena Hubertz und Bundesjustizministerin Stefanie Hubig zu den Eckpunkten des Gebäudetyps E: Dieser soll zur Realisierung kostengünstiger und bezahlbarer Bauvorhaben beitragen. - © picture alliance / SZ Photo | Mike Schmidt
DHZ I Eckpunkte zum Gebäudetyp E
Baustandards: Baugewerbe nennt Regierungspläne "Meilenstein"
Um den Wohnungsbau anzukurbeln, plant die Regierung eine Reform der Baustandards. Künftig sollen Bauherren und Firmen rechtssicher auf teure Komfort-Vorgaben verzichten können, um günstiger zu bauen. Der Zentralverband begrüßt den Vorstoß als Ende der "Haftungsfallen". Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) und Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) haben ein Eckpunktepapier zum Gebäudetyp E vorgelegt.

DHZ: Mit der Novelle der Gewerbeabfallverordnung soll auch eine Kennzeichnungspflicht aller Baustoffcontainer je nach Abfallfraktion kommen. - © Ilja - stock.adobe.com / generiert mit KI
Inkrafttreten Juli 2026 noch geplant?
Novelle der Gewerbeabfallverordnung: Das ist der aktuelle Stand
Der endgültige Beschluss der Novelle der Gewerbeabfallverordnung steht noch immer aus. Die Länder finden keine gemeinsame Linie. Eigentlich soll die Überarbeitung dafür sorgen, dass Gewerbeabfälle besser getrennt werden. Doch es hagelt Kritik. Der Start 2026 ist ungewiss.
WhatsApp Business vom 20.11.2025

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland steigt wieder – doch laut Bauwirtschaft werden weiterhin nicht genug Wohnungen gebaut. -
© Jakob Kamender - stock.adobe.com
DHZ I Trendwende noch nicht erreicht
Baugenehmigungen steigen deutlich
Die Zahl der neu genehmigten Wohnungen in Deutschland steigt deutlich. Zwischen Januar und September 2025 wurden rund 175.550 Einheiten genehmigt – dennoch sieht die Bauwirtschaft den Zugriff auf den Wohnungsbedarf nur als Teilsieg.
WhatsApp Business vom 18.11.2025

FARBEUNDLACK: Nachrichten
Akzo Nobel und Axalta planen Zusammenschluss – neuer globaler Lackanbieter entsteht
Akzo Nobel und Axalta wollen im Rahmen einer Aktientransaktion fusionieren und ein Unternehmen mit einem Unternehmenswert von rund 21,5 Mrd. EUR bilden. Die geplante Struktur soll die Position beider Anbieter in der globalen Beschichtungsindustrie stärken.
Newsletter vom 07.11.2025

DHZ - Eine "Experimentierklausel“ im neuen Gesetz von Bauministerin Verena Hubertz (SPD) soll es Gemeinden künftig erlauben, die Planungszeit selbst zu bestimmen. - © David Lahoud/peopleimages.com - stock.adobe.com
"Bau-Turbo" stärkt Gemeinden
Tempo im Wohnbau: Städte dürfen experimentieren
Eine neue Wohnung wird in Deutschland noch immer von vielen verzweifelt gesucht – auch nach Jahren mit politischen Versprechen. Abhilfe schaffen soll jetzt der beschlossene "Bau-Turbo". Wohnungen auf Supermarktdächern, in der zweiten Reihe oder in Anbauten: Bund und Länder wollen mit dem nun beschlossenen "Bau-Turbo" rechtliche Bremsen für mehr Wohnungsbau lösen. Der Bundesrat billigte das Gesetz von Bauministerin Verena Hubertz (SPD). Bereits wenige Stunden später wurde es konkreter. "Wir werden ihn schnell in die Praxis umsetzen", sagte Hubertz über den "Bau-Turbo". Dafür beantwortete die 37-jährige ehemalige Start-up-Gründerin bei einer Online-Konferenz Fragen aus Hunderten Kommunen. Wie soll es gelingen, schneller zu bauen, Flächen schlau zu nutzen – für mehr bezahlbaren Wohnraum?

LkSG Risikoanalyse
Was Unternehmen zu den Anforderungen des LkSG an die Risikoanalyse wissen müssen
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, die in den Anwenderkreis fallen, eine Risikoanalyse über menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken des Unternehmens durchzuführen.
Die Risikoanalyse soll wirksam und angemessen sowie in den Geschäftsabläufen verankert sein. Die Verantwortung für das Risikomanagement soll auf eine konkrete Person übertragen werden.
Nach dem LkSG soll sich die Geschäftsleitung einmal im Jahr bei der verantwortlichen Person über ihre Arbeit informieren.

Nach Jahren des Wachstums steht der europäische Markt für dekorative Farben vor neuen Herausforderungen: Sinkende Bautätigkeit und ein sparsameres Verbraucherverhalten bremsen die Nachfrage. - Douglas Bohn, Orr & Boss Consulting - © Quelle: Lubos Chlubny - stock.adobe.com
Herausforderungen und Ausblick:
Ein Update zum europäischen Markt für dekorative Farben
Der europäische Markt für dekorative Farben bleibt herausfordernd. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich das wirtschaftliche Umfeld verbessern könnte. Die Bauwirtschaft steht weiterhin unter Druck, und DIY-Verbraucher achten stärker auf Preise als vor der Pandemie.
Für 2025 wird ein weitgehend stabiles Marktvolumen erwartet.

CBAM-Update:
Neue Regelungen und Auswirkungen für Unternehmen
Der BGA verfolgt die Entwicklungen rund um den CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) weiterhin aufmerksam. In den vergangenen Wochen hat sich hier einiges getan. Ende letzter Woche wurde die Änderungsverordnung (EU) 2025/2083 im Amtsblatt veröffentlicht. Die Reform hebt die Berichtsschwelle deutlich an, verschiebt die Erklärungspflicht und bringt neue Vereinfachungen im Umgang mit Zertifikaten. Die Verordnung ist am 20. Oktober in Kraft getreten und soll das System zur CO₂-Grenzausgleichsabgabe spürbar vereinfachen.
Zu den wichtigsten Änderungen gehören:
- Die bisherige finanzielle Schwelle von 150 Euro pro Jahr wird durch einen Mengenschwellenwert von 50 Tonnen pro Kalenderjahr ersetzt (ausgenommen sind Wasserstoff und Elektrizität). Dadurch werden insbesondere gelegentliche Importeure entlastet.
- Die Abgabefrist für die jährliche CBAM-Erklärung wird auf den 30. September des Folgejahres verschoben.
- Bereits in Drittländern gezahlte Kohlenstoffpreise können künftig angerechnet werden, um Doppelbelastungen zu vermeiden.
- Der Erwerb von CBAM-Zertifikaten für Emissionen aus dem Jahr 2026 startet im Februar 2027.
Die neuen Regelungen sollen Rechtssicherheit und Planbarkeit schaffen. Noch ausstehende delegierte Rechtsakte werden Details zu Benchmarks, Verifizierungsanforderungen und der Regelphase präzisieren. Trotz der Reform bestehen in der Praxis weiterhin erhebliche Herausforderungen. Der BGA hat sich daher mit einem technischen Schreiben an das Umweltbundesamt und die DEHST gewandt. Die Antwort fiel allerdings ernüchternd aus – die Anliegen vieler Unternehmen finden bislang wenig Gehör. Eine entsprechende Replik ist in Vorbereitung.
In der Anlage erhalten Sie die Charts der German Trade & Invest zum CBAM Update.

Die Top 11 Global Player der Lackindustrie verzeichneten im 1. Halbjahr 2025 insgesamt einen Umsatzrückgang von 2 %.- © Quelle: veiksme - adobe.stock.com
Umsatzrückgang bei den TOP 11 Global Playern von Farben und Lacken
Für eine Einordnung der Ergebnisse der Farben- und Lackhersteller ist eine Betracht der globalen Wirtschaftsentwicklung ein hilfreicher Kompass. Das erste Halbjahr 2025 brachte zwar ein positives globales Wirtschaftswachstum, doch die Dynamik schwächte sich nach einem starken Q1 im zweiten Quartal spürbar ab.
WhatsApp News vom 21.10.2025

BGA – Omnibus-Überblick:
Omnibus – EU-Nachhaltigkeitsregulierungen
Mit dem Omnibus-Verfahren verfolgt die Europäische Kommission das Ziel, Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere – von übermäßigen Berichtspflichten zu entlasten.
Kompakter Überblick über die aktuellen Entwicklungen rund um die EU-Richtlinien:
- CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und
- CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive)
Die Übersicht liefert eine strukturierte Gegenüberstellung. Sie vergleicht bestehende, vorgeschlagene und beschlossene Änderungen der EU-Institutionen und zeigt deren Auswirkungen auf Unternehmen – insbesondere in Bezug auf Firmengröße, Berichtspflichten, Lieferkettenbewertung und risikobasierte Ansätze.

Die Top 11 Global Player der Lackindustrie verzeichneten im 1. Halbjahr 2025 insgesamt einen Umsatzrückgang von 2 %. Quelle: veiksme - adobe.stock.com
Umsatzrückgang bei den TOP 11 Global Playern von Farben und Lacken
Für eine Einordnung der Ergebnisse der Farben- und Lackhersteller ist eine Betrachtung der globalen Wirtschaftsentwicklung ein hilfreicher Kompass. Das erste Halbjahr 2025 brachte zwar ein positives globales Wirtschaftswachstum, doch die Dynamik schwächte sich nach einem starken Q1 im zweiten Quartal spürbar ab.
Newsletter vom 29.09.2025

Stillstand auf der Baustelle: In Deutschland sind Hunderttausende Wohnungen zwar genehmigt, doch wegen gestiegener Kosten und Zinsen wird der Bau nicht begonnen. - © TIMDAVIDCOLLECTION - stock.adobe.com
Bauüberhang in Deutschland
Neue EH-55-Förderung soll Bagger wieder rollen lassen
Zehntausende Wohnungen sind genehmigt, aber ihr Bau rechnet sich nicht mehr. Eine zeitlich befristete Förderung für den EH-55-Standard soll die Projekte nun wieder wirtschaftlich machen und für dringend benötigten Wohnraum sorgen. Doch der aktuelle Plan für 2025 sei unzureichend, kritisieren Verbände. Für 2026 müsse die Politik nachlegen.
Angesichts der anhaltenden Krise im Wohnungsbau hält die Deutsche Bauwirtschaft die Pläne der Bundesregierung zur befristeten EH-55-Förderung für den Bauüberhang für einen ersten Anfang. Allerdings bezweifelt sie, dass das Fördervolumen von 59 Millionen Euro für das Jahr 2025 ausreicht.

AGA-Merkblatt
„LkSG: Beschwerdemanagement“
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, die in den Anwenderkreis fallen, ein Beschwerdemanagement einzurichten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass Personen die Möglichkeit erhalten, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken sowie Verletzungen menschenrechtsbezogener und umweltbezogener Pflichten zu melden. Dies gilt für Verletzungen oder Risiken, die durch die wirtschaftlichen Tätigkeiten des Unternehmens im eigenen Geschäftsbereich sowie im Geschäftsbereich unmittelbarer Zulieferer entstehen. Über diese Informationen hinaus wird ein Leitfaden zur Einführung in bzw. zur Überarbeitung des Beschwerdemanagements in unserer Arbeitshilfe zur Verfügung gestellt (Stand: 4/2025).

COATING Insights Marktforschung Köln - © Bildnachweis: Die verwendeten Grafiken und Bilder stammen aus eigenen Quellen, sowie der Stock-Kollektion istockphoto.com sowie freepik.com
Produktionsindex Anstrichmittel Juli 2025
Im Juli geht die Produktion von Anstrichmitteln (Warengruppe 2030) im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich zurück. Das EU26-Umland verliert im Juli hingegen nur - 0,8 %.
Bereits im Juni war für Deutschland ein Rückgang von -6,8 % / -4,2 % (Originalwert / Saison- und Kalenderbereinigt) nachträglich ermittelt worden.
Der Rückgang im 2. Quartal 2025 musste daher auf -2,9 % / -1,6 % korrigiert werden, für das 1. Halbjahr beträgt der Verlust jetzt -3,1 % / -2,3 %.

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Entwicklung der Erzeuger- und Großhandelspreise Deutschland - Warengruppe 2030 - Anstrichmittel
Der Trend der Preisentwicklung für Farben und Lacke setzt sich auch in den Monaten Juli und August fort. Während der Durchschnittspreis der Industrie nur geringfügüg steigt, wächst der Großhandelspreis seit dem 4. Quartal 2024 durchschnittlich um rund 2,0 %.
Newsletter vom 05.09.2025

Meffert AG Farbwerke recorded the highest revenue growth among European coatings manufacturers in 2024, followed by Jotun and Mankiewicz. Quelle: Thapana_Studio - adobe.stock.com
Konjunkturbefragung 2025
Ergebnisse einer Onlinebefragung unter Maler- und Lackiererbetrieben
Februar/März 2025 zu den folgenden Themen:
- Betriebsgröße
- Einzugsgebiet
- Umsatzanteile
- Umsatzverteilung
- Auftraggeberstruktur
- Besetzung offener Stellen
- Bewertung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit
- Umsatzentwicklung
- Gründe für negative Erwartungen
- Einfluss des Fachkräftemangels auf die Auftragslage
- Auftragsbestand/–vorlauf
- Kostenpreis, Stundenverrechnungssatz und Marktpreis
- Beschäftigtenentwicklung
- Ausbildung
- Inflation

Auch die Beschichtungen von Verpackungen beeinflussen deren Recyclingfähigkeit – ein Thema, das für die Lackindustrie an Bedeutung gewinnt. - © Quelle: sh99 -stock.adobe.com
EU-Verpackungsverordnung: Noch weniger als ein Jahr bis zur Anwendung
Am 12. August 2026 greift die neue EU-Verpackungsverordnung (Verordnung (EU) 2025/40) in vollem Umfang. Damit bleibt Unternehmen jetzt weniger als ein Jahr, um ihre Prozesse auf die neuen Pflichten auszurichten.
Die Verordnung, die seit dem 11. Februar 2025 in Kraft ist, ersetzt die bisherige Richtlinie 94/62/EG. Sie bringt umfangreiche Vorgaben für Konformitätsbewertung, Technische Dokumentation und die jährliche Meldung eingesetzter Verpackungen.
Für die Lack- und Beschichtungsindustrie sind die Auswirkungen direkt spürbar.

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TOP 3 Global Player bei Farben und Lacken verlieren Volumen.
PPG, Sherwin-Williams und Akzo Nobel verzeichnen ein Mengenrückgang im 1. Halbjahr 2025 von -2 % bis - 3 %. Während der Rückgang bei Sherwin-Williams und Akzo Nobel organischen Ursprungs ist, liegt die Ursache bei PPG primär in einem Verkauf von Unternehmensteilen. Das Unternehmen hat sich 2024 von seinen Deco-Aktivitäten in den USA getrennt. Umsatzbezogen auf €-Basis liegt der Rückgang der Unternehmen bei -3 % bis - 5 %.

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Produktionsindex Anstrichmittel Deutschland und EU 26
Im zweiten Quartal 2025 geht der Produktionsindex Anstrichtmittel in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um - 0,9 % zurück. Auffällig ist dabei, dass der Rückgang nicht so stark ausfällt wie im Wirtschaftsraum EU26, was in den vorhergeneden Quartalen nicht der Fall war.
Im Vergleich zu 2021 liegt das Produktionsnievau in Deutschland auf das 1. Halbjahr 2025 bezogen ca. 10 % unter dem Niveau des europäischen Auslandes (EU26).

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Entwicklung der Erzeuger- und Großhandelspreise Deutschland
Warengruppe 2030 - Anstrichmittel
Die Preisentwicklung für Anstrichmittel zeigte in den beiden ersten Quartalen 2025 in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie 2024. Während auf Industrieseite nur geringfügige Erhöhungen verzeichnet wurden, setzte der Großhandel Anpassungen von rund 2 % durch.
Hinweis: Die Preisentwicklung wird nicht nur durch nominale Preisanpassungen beeinflusst, sondern auch durch den Produktmix. So schwankten die Preisanpassungen auf Industriebene je nach Produktuntergruppe von - 1% bis + 4,5 %.

DHZ Deutsche Handwerks Zeitung - Straßenbau kämpft weiter. Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Aufträge im Straßenbau real um 5,2 Prozent, im Juni sogar um 13,7 Prozent. - © agnormark - stock.adobe.com
Hochbau und Straßenbau bleiben Sorgenkinder
Mehr Aufträge im Bau
Mehr Aufträge, leicht steigende Umsätze – die Halbjahresbilanz im Bauhauptgewerbe fällt besser aus als erwartet. Doch hinter den Zahlen verbirgt sich ein gemischtes Bild: Während der Tiefbau profitiert, bleibt der Hochbau unter Druck und der Straßenbau steckt in der Krise.
Das deutsche Bauhauptgewerbe konnte im ersten Halbjahr 2025 zulegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr nominal um 9,4 Prozent, preisbereinigt um 7,3 Prozent. Auch der Umsatz legte zu – nominal um 4,6 Prozent, real um 2,2 Prozent.

Umsatzentwicklung der Top 5 Farben- und Lackhersteller Europas: Während Jotun und BASF in den letzten fünf Jahren stark zulegten, zeigt sich bei Akzo Nobel eine stabile Konsolidierung auf hohem Niveau. - © Quelle: Rock.business - adobe.stock.com
Umsatzentwicklung der Top 5 Unternehmen der Lack- und Beschichtungsindustrie 2024
Die fünf größten Lack- und Farbenhersteller Europas behaupten ihre Spitzenposition – doch ihre Entwicklung verläuft unterschiedlich dynamisch. Während einige Unternehmen leicht zulegen konnten, mussten andere Umsatzrückgänge hinnehmen. Die folgenden Zahlen geben Einblick in die langfristige Entwicklung der Branche.
Akzo Nobel bleibt klare Nummer 1
Mit einem Umsatz von 10.711 Mio. EUR bleibt Akzo Nobel unangefochten Marktführer in Europa. Im Vergleich zum Vorjahr legte das Unternehmen nur leicht um 0,4 % zu. Nach einem deutlichen Wachstum bis 2022 scheint sich der Umsatz zuletzt auf hohem Niveau zu stabilisieren. Seit 2020 hat Akzo Nobel seinen Umsatz mit Farben und Lacken um mehr als 25 % gesteigert – damals lag er noch bei 8.530 Mio. EUR.

Nachhaltigkeit
Pflichten aus der Batterieverordnung
Die neue EU-Batterieverordnung: Welche Pflichten gelten bereits jetzt?
Die europäische Batterieverordnung (EU) 2023/1542 (BattVO) gilt seit dem 18. Februar 2024. Sie ersetzt die EU-Batterierichtlinie von 2006 und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich, die alle Phasen des Lebenszyklus von Batterien betreffen.
Entscheidend sind die neu eingeführten Batteriekategorien, da sich daran die konkreten Verpflichtungen der jeweiligen Wirtschaftsakteure orientieren.
Die Verordnung unterscheidet zwischen:
- Gerätebatterien: gekapselte Batterien bis 5 kg, die keiner anderen Kategorie angehören (z. B. Knopfzellen, D, C, AA, AAA, A23), sowohl wiederaufladbar als auch nicht wiederaufladbar
- Industriebatterien: Batterien, die speziell für die industrielle Verwendung entwickelt wurden oder jede andere Batterie, die über 5 kg wiegt und keiner anderen Batterieart zugeordnet werden kann. Hierunter fallen auch stationäre Batterie-Energiespeichersysteme mit internem Speicher, die zur Energiespeicherung genutzt werden, etwa PV-Speicher.
- LV-Batterien: Low-Voltage-Batterien bis 25 kg für leichte Verkehrsmittel wie EScooter oder E-Bikes
- Starter-Batterien: ehemals „Fahrzeugbatterie“
- Elektrofahrzeugbatterien: Batterien für Hybrid- oder Elektrofahrzeuge
- Folgende Anforderungen sind beim Inverkehrbringen von Batterien zu erfüllen:
Hersteller müssen über ein unentgeltliches Rücknahme- und Sammelsystem eine Sammelquote von 45% ihrer Gerätealtbatterien erreichen (nach BattG 50%) - Hersteller müssen enthaltene Schwermetalle (wie Cadmium oder Blei) mit chemischen Symbole ausweisen.
- Erzeuger müssen wiederaufladbaren Industriebatterien >2kWh, LV- und Elektrofahrzeugbatterien technische Unterlagen zu Haltbarkeit und Leistung beifügen
- Alle Batterien, die in der EU neu in Verkehr gebracht werden, müssen ein leserliches, dauerhaftes CE-Zeichen tragen (alternativ: auf der Verpackung, in Begleitdokumenten).
- Stationäre Batterie-Energiespeichersysteme (wie PV-Speicher) erfordern zusätzliche Sicherheitsangaben in den technischen Unterlagen.
- Stationäre Batterie-Energiespeichersysteme, LV- und Elektrofahrzeugbatterien erfordern Informationen zu Alterungszustand und Lebensdauer.
Neue Pflichten seit 18. August 2025
- Hersteller müssen Rücknahmesysteme für LV-, Starter-, Industrie- und Elektrofahrzeugbatterien einrichten und Informationen zur Abfallvermeidung und ordnungsgemäßen Entsorgung von Altbatterien zur Verfügung stellen.
- Händler müssen Altbatterien (unabhängig von Zusammensetzung, Marke oder Herkunft) unentgeltlich in Verkaufsstellen oder deren Nähe zurücknehmen und an das Rücknahmesystem übergeben. Ausgenommen sind Abfallprodukte mit Batterien sowie Batterien, die ein Händler nicht in seinem Sortiment führt. Bei Gerätebatterien beschränkt sich die Pflicht auf haushaltsübliche Mengen.
- Erzeuger müssen alle Batterien mit dem Symbol der „getrennten Sammlung“ (durchgestrichener Mülleimer) kennzeichnen.
- Hersteller sind verpflichtet, sich in jedem EU-Mitgliedstaat, in dem sie Batterien oder Geräte mit Batterien in Verkehr bringen, im Herstellerregister zu registrieren (für Deutschland bei der Stiftung ear).
- Händler, die Batterien an Endnutzer abgeben, sind verpflichtet, die Informationen zur Abfallvermeidung und ordnungsgemäßen Entsorgung bereitzuhalten und in ihren Verkaufsstellen auf die unentgeltliche Rückgabe dauerhaft, gut sichtbar und leicht zugänglich hinzuweisen.
Die Pflichten hängen von der Rolle des Unternehmens in der Wertschöpfungskette ab. Der Großhandel fällt grundsätzlich unter den Begriff des Händlers. Erzeuger ist, wer eine Batterie herstellt oder herstellen lässt (Produzent) und sie unter eigenem Namen oder Marke vermarktet oder für eigene Zwecke in Betrieb nimmt. Auch ein Händler kann als Erzeuger gelten, nämlich dann, wenn er eine Batterie unter eigenem Namen oder eigener Marke in Verkehr bringt oder deren Verwendungszweck so verändert, dass die Konformität beeinträchtigt wird. Hersteller ist, wer Batterien unter eigenem Namen oder Handelsmarke erzeugt, herstellen lässt, erstmals in der EU in Verkehr bringt, weiterverkauft oder aus einem anderen Mitgliedstaat bzw. Drittland einführt. Erzeuger, Importeure und Händler können zugleich Hersteller und damit für die Bewirtschaftung von Altbatterien (End-of-Life-Management) verantwortlich sein.
Als Händler muss der Großhandel vor allem sicherstellen, dass die von ihm vertriebenen Batterien den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Praktisch muss geprüft werden:
- ob der Hersteller im Register der Stiftung ear eingetragen ist,
- ob CE-Kennzeichnung und alle weiteren Kennzeichnungen vorhanden sind und
- ob vorgeschriebene Unterlagen beigefügt wurden.
Großhändler müssen gewährleisten, dass Lagerung/Transport die Konformität der
Batterien nicht beeinträchtigen, während sie sich in ihrer Verantwortung befinden. Batterien, die sich schon vor Inkrafttreten der Anforderungen im Lagerbestand
befanden, müssen die neuen Vorgaben nicht erfüllen.

EUDR: Neue Leitlinien veröffentlicht
Die EU-Kommission hat neue Leitlinien zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) im Amtsblatt der EU veröffentlicht.
Darin werden unter anderem mehrere Schlüsselbegriffe, wie beispielsweise „vernachlässigbares Risiko“ und „Komplexität der Lieferkette“ näher erläutert. Ebenso wird auf das Verhältnis der EUDR zur CSDDD eingegangen. Dazu heißt es: „Stehen die spezifischen Sorgfaltspflichten im Rahmen der EU-Entwaldungsverordnung im Widerspruch zu den allgemeinen Vorschriften der Nachhaltigkeitsrichtlinie, haben die Bestimmungen der EU-Entwaldungsverordnung als lex specialis Vorrang vor den allgemeinen Regeln der Nachhaltigkeitsrichtlinie (lex generalis), soweit darin weitergehende oder spezifischere Verpflichtungen zur Verfolgung derselben Ziele vorgesehen sind.“
Die Einschätzung des BGA den Leitlinien haben wir zum Download bereitgestellt.

Freiwilliger Berichtstandard für KMU
Die Europäische Kommission hat eine
Empfehlung zu den Freiwilligen Berichtstandards für kleine und mittlere Unternehmen (Recommendation on Voluntary Sustainability Reporting Standard for Small and Medium-sized Companies, VSME) ausgesprochen.
Der freiwillige Standard soll es KMUs erleichtern, auf spezielle Anfragen zu Nachhaltigkeitsbelangen von Geschäftspartnern und Finanzinstituten zu reagieren.
Aktuell ist die Empfehlung nicht rechtsverbindlich, die Umsetzung erfolgt als Delegierter Rechtsakt, der sich inhaltlich von der Empfehlung unterscheiden kann. Trotzdem empfiehlt die Kommission bereits jetzt eine Berichterstattung in Übereinstimmung mit den Standards in
Annex I der Empfehlung. Nähere Informationen bieten auch die FAQ (in englischer Sprache). Die IHK München und Oberbayern hat auf ihre Homepage die Handlungshilfe
5 Schritte zum VSME-Bericht bereitgestellt.
Unterstützung durch den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Auch der DNK bietet – nach dem Start des ersten Moduls für berichtspflichtige Unternehmen im März – ab September die
Beta-Version eines VSME-Moduls für freiwillig Berichtende an (zum Info-Film). Ergänzend entsteht im Rahmen des DNK die Branchenlösung „Zukunfts-Kompass Handwerk“ für Handwerksbetriebe.
Newsletter vom 24.06.2025

Meffert AG Farbwerke recorded the highest revenue growth among European coatings manufacturers in 2024, followed by Jotun and Mankiewicz. Quelle: Thapana_Studio - adobe.stock.com
Europas Top 10 Unternehmen mit den stärksten Umsatzveränderungen 2024
Trotz wirtschaftlich anspruchsvoller Rahmenbedingungen konnte ein Teil der europäischen Lack- und Farbenhersteller im Geschäftsjahr 2024 deutliche Zuwächse erzielen. Insbesondere mittelständische Akteure legten kräftig zu – das zeigt eine Auswertung der aktuellen Top 25 nach Umsatz.
Meffert AG Farbwerke führt das diesjährige Ranking der stärksten Umsatzveränderungen an: Das Familienunternehmen aus Deutschland steigerte seinen Umsatz mit Beschichtungen von 329 Mio. € auf 380 Mio. € – ein Plus von 15,5 %. Ebenfalls stark war die Entwicklung bei Jotun, das
norwegische Unternehmen erzielte ein Umsatzwachstum von 6,85 % und erreichte damit knapp 3 Mrd. €.

Trotz erster Auftragszuwächse bleibt die Lage am Bau angespannt – die Branche fordert klare Signale aus der Politik. © Svfotoroom - stock.adobe.com / mit KI generiert
Bau- und Ausbaugewerbe verhalten optimistisch
Die Bau- und Ausbauwirtschaft blickt nach Umsatzrückgängen im Vorjahr mit verhaltenem Optimismus in das laufende Geschäftsjahr. "In den Gewerken der Bundesvereinigung Bauwirtschaft zeigt sich erste Zuversicht", sagte ihr Vorsitzender Marcus Nachbauer. Dieser Stimmungsaufschwung brauche jetzt Rückenwind durch die Politik. Insgesamt werde für 2025 ein leichtes Umsatzplus
von 0,5 bis 1,0 Prozent auf 428 Milliarden Euro erwartet. 2024 waren die Umsätze um rund drei Prozent auf 425 Milliarden Euro gesunken.

Ob 2025 das Jahr der Trendwende für das Baugewerbe wird, hängt ganz entscheidend von der Entwicklung im Wohnungsbau ab. - © Medienzunft Berlin - stock.adobe.com
Blick in die Branchen: So geht es dem Handwerk
Jeder fünfte Betrieb meldet eine schlechte Geschäftslage. Dennoch gibt es auch Hoffnungsschimmer. Die aktuelle DHZ-Analyse zeigt, wie sich die verschiedenen Handwerksbranchen entwickeln und welche Chancen sich für 2025 abzeichnen. Unternehmen investieren nicht, Verbraucher halten ihr Geld zusammen, der Arbeitsmarkt sendet Warnrufe – die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise. Zur Zustandsbeschreibung gehört, dass das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt auf dem Stand von 2019 verharrt. Neben fehlenden Konjunkturimpulsen sind es hartnäckige Strukturprobleme, die den Aufschwung verhindern.

Zwar steigen die Insolvenzzahlen, dennoch erfasst das Handwerk in Deutschland keine Insolvenzwelle. - © Illustration: Daniela Meier mit KI erstellt
Steigende Insolvenzzahlen in Deutschland
4.350 Handwerksbetriebe meldeten 2024 Insolvenz an – eine Einordnung
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nimmt zu – sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch im Handwerk. Doch die Entwicklung verläuft je nach Branche unterschiedlich. 21.812 Unternehmen gingen in Deutschland im vergangenen Jahr insolvent, so das Statistische Bundesamt. Das ist eine Zunahme um 22,4 %.
Newsletter vom 02.06.2025

Präsentationen von Nick Dornheim (EuroCommerce) zur Umweltpolitik der neuen EU-Kommission (v.a. PPWR und CSRD) - © EuroCommerce
NACHHALTIGKEIT
Umweltpolitik der neuen EU-Kommission
(v.a. PPWR und CSRD)
- Erstes Omnibus Paket zur Nachhaltigkeitsgesetzgebung
- Vorgeschlagene Änderungen CSRD
- Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle
- Batterie-Verordnung
- Kreislaufwirtschaftsgesetz

"Azubi Storys": Die zehn Folgen à 30 Minuten sind in der ARD Mediathek zu sehen. - © Screenshot: ARD Mediathek "Azubi Storys"
Eine Serie, die jungen Menschen Lust aufs Handwerk macht
Zu wenige junge Leute haben Interesse am Handwerk – diese Klage ist so bekannt wie richtig. Umso besser, dass sich die ARD nun in einer zehnteiligen Reihe den Erlebnissen von Auszubildenden widmet – und das in einer derart unterhaltsamen und offenen Art, dass es wirklich Werbung für das Handwerk ist.

Wer ist dieses Jahr in der Top 25 der europäischen Lackhersteller? Von Damir Gagro - Quelle: jozefmicic - stock.adobe.com
Top 25: Europas Spitzengruppe 2025
Die Top 25 listet die umsatzstärksten Farben- und Lackhersteller in Europa. Die DACH-Region bleibt weiterhin mit 14 Unternehmen eine starke Säule, aber es zeigt sich eine leichte Umsatzdelle im Gesamtmarkt.
Newsletter vom 09.05.2025

Das interdisziplinäre Cool White Team besteht aus der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE), der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB), dem Bundesverband für Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) sowie einem deutschen Malermeister. - Fotos © Heiko Herzog
Cool White
In Rahmen von Cool White beschichtet ein interdisziplinäres Team Dächer weiß und misst den Effekt vor und nach der Beschichtung. Ziel von Cool White ist, Entscheidungsträgern in den Partnerländern und in Europa von den
positiven Effekten von weißen Dächern auf das Klima, das Wohlergehen der Menschen und die Wirtschaft zu überzeugen und dazu beizutragen, möglichst viele Dächer weiß zu beschichten bzw. für Neubauten oder Ersatzbeschaffung bereits weiß beschichtete Dächer zu nutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass weiß gestrichene Dächer deutlich besser in der Lage sind, die Sonnenstrahlung zu reflektieren und Wärmeenergie abzugeben, als rot gestrichene Dächer.

Einladung
Tapetengipfel Großhandel & Profi
Datum:
Mittwoch, 21. Mai 2025
Uhrzeit: 12:00 - 18:00 Uhr, anschließend Get-together und Abendveranstaltung
Ort: Kurhaus Wiesbaden (Kurplatz 1, 65189 Wiesbaden)
Die Veranstaltung ist für den Großhandel kostenfrei.

Studie zum 16. Wohnungsbautag 2025 und Ergebnisse aus aktuellen Untersuchungen (Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V.) ARGE e. V. Bauforschungsbericht - Im Auftrag des Verbändebündnisses Wohnungsbau.
Studie
Wohnungsbau in Deutschland 2025
– Quo Vadis?
Wege zu einem leistungsfähigen Wohnungsmarkt
Seit 2023 haben die Wohnungsbautage die deutliche Warnung ausgesprochen, dass die Resilienz des „Systems Wohnungsbau“ stark gefährdet ist und das System vor einem Kipppunkt steht. Dieser ist überschritten. Auch im Wohnungsneubau sendete jüngst ein weiterer Warnindikator Alarmsignale:
Im Jahr 2023 wurden erstmals seit 2006 weniger Wohnungen genehmigt als im gleichen Jahr fertiggestellt wurden.
Der Wohnungsmarkt zehrt also derzeit längst von den Reserven.
Die Studie zu diesem Wohnungsbautag ist wiederum eine aktuelle Berichterstattung, die alle aktuellen Zahlen zu den Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt und die wirtschaftlichen und bauökonomischen Rahmenbedingungen exemplarisch zusammengetragen hat sowie Szenarien und Prognosen für den notwendigen Wohnungsbau der Zukunft abgibt.
Forderungen zum 16. Wohnungsbau-Tag 2025
Die Zielsetzung der letzten Regierung war klar: Der Neubau von 400.000 Wohneinheiten pro Jahr –100.000 davon als Sozialwohnungen. Mit dieser Zielmarke reagierte die letzte Bundesregierung auf die enorme soziale Sprengkraft, die Wohnungsnot und explodierende Mieten haben.
Die zentrale Frage, die sich jetzt auch die neue Bundesregierung stellen muss, lautet: Schafft sie es, die Wohnungsnot in den Griff zu bekommen?

Die Tarifverhandlungen im Maler- und Lackiererhandwerk schienen festgefahren. Mitte April gab es dann doch noch eine Einigung. DHZ Deutsche Handwerks Zeitung. - © Ingo Bartussek - stock.adobe.com
Einigung im Tarifstreit
Maler und Lackierer: Neuer Tarifvertrag final bestätigt
Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Tarifparteien im Maler- und Lackiererhandwerk auf einen neuen Lohntarifvertrag geeinigt. Ein Spitzengespräch am 11. April 2025 brachte den Durchbruch, der am 15. April 2025 unterzeichnet wurde. Zuvor waren die Verhandlungen mehrfach gescheitert, zuletzt am 5. März 2025.
Bereits im April 2025 steigen die Löhne, auch eine Ost-West-Angleichung ist vereinbart. Die Gremien beider Tarifparteien haben dem neuen Lohntarifvertrag nun endgültig zugestimmt.
Newsletter vom 11.04.2025

B2BEST BAROMETER 2025 (VOL. 17) FOKUSTHEMA: NACHHALTIGKEIT IM B2B - Eine Studie des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Creditreform
B2BEST BAROMETER 2025
FOKUSTHEMA: NACHHALTIGKEIT IM B2B
Getrieben von unter anderem politischen Regularien müssen immer mehr Unternehmen zukünftig darüber berichten, wie nachhaltig sie in den Bereichen
Umwelt (Environment),
Soziales (Social) und
Unternehmensführung (Governance) handeln. Doch wie ist diesbezüglich der Status Quo bei Großhändlern und Herstellern?
Vor welche konkreten Herausforderungen sehen sie sich gestellt und welche (zukünftigen) Maßnahmen verfolgen sie, um den Anforderungen rund um die ESG-Kriterien gerecht zu werden?
Diese und weitere Fragen wurden in dem aktuellen B2BEST Barometer unter die Lupe genommen und dabei einen besonderen Fokus auf das „S“ in ESG gelegt.

Deutscher Bausektor 2025: Zwischen Krise und Aufbruch -
Simon-Kucher & Partners - Studie Q3 und Q4 2024.
Studienergebnisse
Deutscher Bausektor 2025: Zwischen Krise und Aufbruch
Die aktuelle Studie untersucht Auswirkungen aktueller Trends im deutschen Bausektor auf allen Stufen der Wertschöpfungskette und bietet tiefgehende Analysen und praxisnahe Erkenntnisse aus einer Umfrage mit über 1.500 Experten der Branche – von Projektentwicklern über Architekten bis hin zu Baustoffherstellern.
- Bausektor in der Krise
- Trends und Veränderung der Nachfrage
- Chancen für den Weg aus der Krise

CSRD: Berichtspflicht wird verschoben
EU-Parlament stimmt für “Stop-the-Clock" – ESRS-Überarbeitung läuft
Am 3. April 2025 hat das EU-Parlament dem Vorschlag im Rahmen des Omnibus-Initiative der EU-Kommission zugestimmt, die
CSRD-Berichtspflicht für große Unternehmen, die bislang noch nicht berichtspflichtig waren, um zwei Jahre zu verschieben. Sie müssen nun erst ab dem Geschäftsjahr 2027 berichten.
Ziel der Verschiebung ist es, Unternehmen ausreichend Zeit zur Umsetzung neuer Prozesse, IT-Strukturen und Governance-Vorgaben zu geben. Mit der Zustimmung des EU-Parlaments gilt die Verschiebung als politisch weitgehend beschlossen. Da auch der Rat der EU seine Zustimmung signalisiert hat, sind keine weiteren Verhandlungen zu erwarten.
Die neuen Fristen und Anpassungen sollen noch im
zweiten Quartal 2025 offiziell im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Parallel dazu hat die EU-Kommission die EFRAG mit der Überarbeitung der
European Sustainability Reporting Standards (ESRS) beauftragt. Die Standards sollen verschlankt, unklare Vorgaben präzisiert und die Abstimmung mit internationalen Anforderungen verbessert werden. Die überarbeiteten ESRS sollen bis Ende Oktober 2025 vorliegen, ab 2027 gelten und können freiwillig bereits ab dem Berichtsjahr 2026 angewendet werden.
Newsletter vom 21.03.2025

Der aktuelle Geschäftslagesaldo im Bau-Handwerk liegt mit 40,4 Prozentpunkten und im Ausbau-Handwerk mit 49 Prozentpunkten niedriger als 2024. - © Kwangmoozaa - stock.adobe.com
Wirtschaft in der Rezession
Konjunktur: Stimmung im Handwerk auf dem Tiefpunkt
Seit 15 Jahren war die Lage im Handwerk nicht mehr so schlecht wie heute. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Ein Grund dafür sind sinkende Umsätze. Doch es gibt auch Zeichen, die Hoffnung machen.

Die Region Asien-Pazifik ist der drittgrößte Markt für Beschichtungen für Dächer und wird in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen. Bildquelle: LianeM – stock.adobe.com
Markt für Dachbeschichtungen: weltweites Wachstum bis 2029 erwartet
Der weltweite Markt für Beschichtungen für Dächer wird laut einem aktuellen Bericht von Markets and Markets bis 2029 auf 9,4 Mrd. € wachsen, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 3,1 %.

COATING Insights Marktforschung Köln - © Bildnachweis: Die verwendeten Grafiken und Bilder stammen aus eigenen Quellen, sowie der Stock-Kollektion istockphoto.com sowie freepik.com
Unterschiedliche Schwerpunkte der Hersteller
Die TOP 12 globalen Hersteller von Farben und Lacken haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte bei den Hauptgruppen Decorative und Industrial.
Betrachtet man den Mix im Vergleich zu 2019, hat sich der Mix von PPG nach dem Verkauf von Deco Nordamerika deutlich in Richtung Industrielacke entwickelt. Nippon Paint legt offensichtlein.einen Schwerpunkt auf Decorative.
BASF wird nach der Ankündigung, sich dieses Jahr komplett von Deco zu trennen, wie Axalta ein reiner Industrielackanbieter.

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Die TOP 3 Unternehmen der Welt für Farben und Lacke haben sich in 2024 sehr unterschiedlich entwickelt.
PPG hat sich 2024 von seinem Geschäftsfeld Decorative Nordamerika getrennt und ist damit nur noch die No. 2 nach Sherwin-Williams in der Welt.
Akzo Nobel konnte im Vergleich zu den amerikanischen Marktführern leicht zulegen.

EU will Regeln für Nachhaltigkeit abschwächen
In der EU fährt seit dem 26. Februar öffentlich ein Omnibus durch das Gesetzgebungsverfahren. Die Europäische Richtlinie zu Sorgfaltspflichten in der Lieferkette (CSDDD) soll entschärft werden und sich an das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) annähern – beides soll aber voraussichtlich erst 2028 (wieder) „live gehen“, nachdem die deutsche Politik das deutsche Gesetz vermutlich noch 2025 aussetzen wird. Simultan sollen die kürzlich intensivierten EU-Nachhaltigkeitsberichtspflichten (CSRD/ESRS) wieder deutlich reduziert werden (80% weniger Unternehmen und bis zu 35% weniger Angaben) und auch die Angaben zur EU-Taxonomie sollen künftig weniger Unternehmen treffen und pragmatischer ausgestaltet sein.
Letztlich soll auch der CO2 Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) nur noch 10% der Importeure (aber 99% der Emissionen) treffen. Welche Änderungen kann das für Unternehmen bedeuten?
Das analysiert Rechtsanwalt Dr. Martin Rothermel in seinem als Dateianhang beigefügten Fachbeitrag.
Newsletter vom 28.02.2025

ZDH-Präsident Jörg Dittrich wünscht sich eine schnelle Regierungsbildung – wie viele andere auch. © ZDH/Henning Schacht
Bundestagswahl: Reaktionen
Handwerk hofft auf rasche Regierungsbildung
Vertreter des Handwerks werten das Ergebnis der Bundestagswahl aus Ausdruck tiefer Unzufriedenheit mit der Politik in Berlin. Langwierige Streitereien könne Deutschland jetzt nicht gebrauchen. Die Branchen, Kammern und Verbände fordern eine schnelle Regierungsbildung und noch einiges mehr.

Rückgang der Baugenehmigungen: Experten warnen vor Wohnraummangel in den kommenden Jahren. © lesniewski - stock.adobe.com
Wohnungsbau in der Krise
Baugewerbe fordert Bauturbo nach der Wahl
Der dramatische Rückgang der Baugenehmigungen sorgt für Alarmstimmung in der Bauwirtschaft. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes fordert nach der Bundestagswahl entschlossene Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsbaus. "Fakt ist, wir brauchen den Bauturbo – und zwar schnell", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa zu den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach wurden im vergangenen Jahr 215.900 Wohnungen in neuen und bestehenden Gebäuden genehmigt – ein Rückgang um 43.700 Wohnungen oder 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der "Hamburg-Standard" soll den Bau von Wohnungen günstiger und effizienter machen. - © picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow
Günstiger bauen mit dem "Hamburg-Standard"?
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, die Baukosten steigen – doch Hamburg hat einen Plan. Mit dem "Hamburg-Standard" soll Bauen günstiger und effizienter werden. Neue Ansätze wie der Verzicht auf Standards, weniger Keller und Tiefgaragen sowie eine engere Zusammenarbeit sollen die Baupreise senken. Aktuell kosten Neubauten in Hamburg rund 4.600 Euro pro Quadratmeter. Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein hat sich gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Politik, Bauwirtschaft und Verwaltung das Ziel gesetzt, die Baukosten um ein Drittel zu senken – also um rund 1.500 Euro je Quadratmeter.

Der VdL hat auf der Jahrespressekonferenz die aktuellen Wirtschaftszahlen der Farbenbranche vorgestellt. Quelle: VdL
Rote Zahlen bei Lacken, Farben und Druckfarben
VdL-Präsident Dr. Harald Borgholte hat auf der Jahrespressekonferenz die aktuellen Wirtschaftszahlen der Farbenbranche vorgestellt: Demnach sank der Inlandsabsatz 2024 um 4%, während der Umsatz um 3% zurückging.
Besonders unter Druck standen dabei Bautenfarben und Industrielacke. Auch für 2025 bleiben die Erwartungen pessimistisch, so Borgholte in Frankfurt am Main. Zusätzliche Unsicherheiten ergeben sich durch die Handels- und Wirtschaftspolitik.

BGA-Umfrage zur Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes - (Bild: BGA-Umfrage)
NACHHALTIGKEIT
BGA-Umfrage:
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Auswirkungen auf den Groß- und Außenhandel
Die Bedeutung von Klima- und Umweltschutz hat in den vergangenen Jahren einen höheren Stellenwert eingenommen. Auch die europäische Politik hat im Jahr 2021 mit dem Green Deal der Wahrung von Umwelt und Klima ein besonders hohes Gewicht eingeräumt. Demnach soll bis 2030 das Ziel erreicht werden, bei CO2-Emmissionen Klimaneutralität herzustellen.
Deutschland unterstützt die gesetzten Ziele durch die Umsetzung europäischer Vorgaben in deutsches Recht. Leider wie so oft in regulativ vorauseilenden oder überschießenden Gesetzgebungsverfahren. Seitdem prägen Diskussionen um Lieferkettensorgfaltspflichten, CO2-Grenzausgleichsmechanismen, Entwaldungsverordnung, Verpackungsverordnung und auch Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur die politischen Debatten, sondern auch die Entwicklung der Unternehmenswelt.
Die Studie „Lieferkettensorgfaltspflichten im Groß- und Außenhandel“ zeigt anhand
dreier aufeinander aufbauender Kapitel:
- den Status Quo hinsichtlich der organisatorischen Umsetzung und Vorbereitung,
- die aktuelle Lage bei der Umsetzung und den geplanten Aktivitäten sowie abschließend
- einen Überblick über Vorteile bereits umgesetzter LkSG-Auflagen.
Abgerundet wird die Studie durch die Darstellung möglicher Handlungsoptionen.
Newsletter vom 07.02.2025

Derzeit steht die Lackindustrie vor großen Herausforderungen.
Bildquelle: Diki - stock.adobe.com
Jahresbilanz: Angespannte Lage
Das Jahr 2024 war für die Farben- und Lackindustrie erneut geprägt von Herausforderungen. Die anhaltend schwache Konjunktur, steigende Regulierungsvorgaben und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen wirkten sich auf viele Unternehmen aus. Der Blick auf 2025 fällt ebenfalls skeptisch aus.

Die CEPE befürchtet, dass der Anstieg der Produktionskosten für die EU-Hersteller zu einem Anstieg der Einfuhren billigerer Farben führen wird, die außerhalb der EU unter Verwendung von chinesischem Titandioxid hergestellt werden, das nicht den Antidumpingzöllen unterliegt.
Bildquelle: Azza_Hafizah - Pixabay (Symbolbild).
„Wettbewerbsnachteil“: CEPE kritisiert Antidumpingzölle
Die CEPE hat ihre Enttäuschung über die Veröffentlichung der Durchführungsverordnung der Europäischen Kommission zur Einführung von Antidumpingzöllen auf Einfuhren von Titandioxid aus China zum Ausdruck gebracht.
Die CEPE weist nochmals darauf hin, dass TiO2 ein wichtiger Rohstoff für die Hersteller von Beschichtungen ist und bis zu 40 % der Rohstoffkosten und 20 % der Kosten des Endprodukts ausmacht. Nach Ansicht des Verbandes bedrohen die Zölle die Lebensfähigkeit des 33 Mrd. EUR/Jahr schweren EU-Farbsektors, in dem rund 150.000 Menschen beschäftigt sind.

Seit Anfang 2025 gilt die neue Bauprodukteverordnung und damit die Festlegung, dass Bauprodukte mit einem digitalen Produktpass ausgestattet werden müssen. Dafür gibt es allerdings lange Übergangsfristen. - © alfa27 – stock.adobe.com
EU-Bauprodukteverordnung
Digitaler Pass für Bauprodukte: So sieht der Zeitplan aus
Bauprodukte müssen künftig mit einem digitalen Produktpass ausgestattet werden. Das regelt die neue Bauprodukteverordnung. Im Fokus: Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte und auch die Produktsicherheit. Noch gibt es dazu viele offene Fragen. Was bisher über den digitalen Pass für Bauprodukte bekannt ist und ab wann er in der Baupraxis ankommen soll.

Im Streit um Migration geht es derzeit auch um die Frage, wie mit dauerhaften Grenzkontrollen, Zurückweisungen oder Abschiebehaft umzugehen ist.
© LoCrew - stock-adobe.com
Streit um Migration:
Wie wichtig ist Zuwanderung fürs Handwerk?
Wenige Themen spalten die Nation derzeit so stark wie die Frage nach Migration. Bringt sie das Land finanziell und sozial aus dem Tritt oder lindert sie die Folgen des demografischen Wandels? Ein differenzierter Blick aus der Perspektive des Handwerks.

Auro investiert in Produktionskapazitäten Bildquelle: adam121_StockAdobe.com
Interview: „Wir stärken langfristig die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes“
Der Braunschweiger Naturfarbenhersteller Auro investiert in neue Produktionskapazitäten, um für künftige Herausforderungen und weiteres Wachstum gut aufgestellt zu sein. Vorstand Edwin Hribek erläutert, was notwendig wäre, damit nachhaltige Produkte den Sprung aus der Nische schaffen. Interview von Damir Gagro

NACHHALTIGKEIT
EUDR Umsetzung verschoben
Verlängerung der Umsetzungsfrist beschlossen +++ Nachdem das Europäische Parlament am Dienstag der Verlängerung der Umsetzungsfrist für die EUDR zugestimmt hat, hat gestern auch der Rat die Änderungsverordnung formell im schriftlichen Verfahren bestätigt. Damit verschiebt sich der Anwendungsbeginn der EUDR um zwölf Monate: Statt am 30. Dezember 2024 gilt die Verordnung nun ab dem 30. Dezember 2025. Für kleinere Unternehmen verschiebt sich der Anwendungsbeginn entsprechend vom 30. Juni 2025 auf den 30. Juni 2026.
Newsletter vom 08.11.2024
NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeitsbericht: Wählen Sie relevante Kennzahlen aus
Im Zuge der Erstellung Ihres Nachhaltigkeitsberichts müssen Sie festlegen, über was Sie berichten wollen. Thematisch gibt es fünf Aspekte, die sich in vielen Berichterstattungen finden: Umwelt, Arbeitnehmer, Soziales, Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption. In einer Übersicht sind beispielhafte 15 ESG-Kennzahlen aufbereitet, die Sie passend zu den fünf Aspekten erheben und berichten könnten.
Newsletter vom 08.11.2024
KUND:INNEN ÜBERZEUGEN, HALTEN UND BINDEN!
in den vergangenen Jahren hat sich das Einkaufverhalten online wie offline verändert. Viele Faktoren wie Produktinformationen, Rezensionen und Services sind mittlerweile zum Standard geworden und werden von den Konsument:innen erwartet. Differenzierende Faktoren sind dies jedoch nicht mehr.
Newsletter vom 18.10.2024
Der B2B-Handel ist mit seinen speziellen Herausforderungen wie umfangreichen und oftmals erklärungsbedürftigen Produktsortimenten, individuellen Preisabsprachen oder langfristigen Geschäftsbeziehungen ohnehin wesentlich komplexer als der Handel mit Endverbraucher:innen.
Hinzu kommen steigende Ansprüche der Kund:innen, die immer weiter voranschreitende Digitalisierung des Handels sowie gesteigerte Anforderungen der Beschaffenden. Diese veränderten Rahmenbedingungen im B2B-Handel führen nicht zuletzt dazu, dass Einkäufer:innen eine ähnliche Experience wie bei ihren privaten Einkäufen erwarten. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass auch der B2B-E-Commerce weiterhin an Relevanz gewinnt.
Newsletter vom 06.09.2024
NACHHALTIGKEIT
Energieeffizienz-Gesetz
Mit dem neuen Energieeffizienz-Gesetz schafft die Bundesregierung erstmals einen sektorübergreifenden Rahmen fürs Energiesparen. Das Gesetz legt Energieeffizienzziele für Primär- und Endenergie für das Jahr 2030 fest. Grundlage sind die neuen Vorgaben der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) für Deutschland.
Darüber hinaus wird mit dem EnEfG (vollständig: „Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes“) ein Endenergieverbrauchsziel für 2045 angepeilt. Damit sollen Bund, Länder, Kommunen und Unternehmen zeitig planen und in energiesparende Maßnahmen investieren können.
NACHHALTIGKEIT
Vergleich Iksg + csddd
Das europäische Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz kommt spätestens am 26. Juli 2026.
Obwohl das europäische CSDDD deutlich weitreichendere Berichtspflichten als das deutsche LkSG beinhaltet, sind deutlich weniger Unternehmen in Deutschland von der neuen Berichtspflicht betroffen.
Worin genau die Unterschiede liegen und ob und wann ihr Unternehmen berichtspflichtig wird finden Sie
Newsletter vom 01.03.2024
NACHHALTIGKEIT
In 5 Schritten zum Erfolg:
Nachhaltigkeitsberichtserstattung für KMUsN
Sustainability und Sustainable Finance Anforderungen für die Realwirtschafte
Wir stehen vor immensen Herausforderungen – denken wir nur an Klimawandel, fragile Werschöpfungsketten, soziale Ungleichheiten, neue Technologien. Wer heute wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss über rein finanzielle Aspekte hinausdenken. Nachhaltigkeit hat sich in den vergangenen Jahren von einem Randthema hin zu einem zentralen Bestandteil zukunftsfähiger Unternehmensstrategien entwickelt. Nicht nur die Bevölkerung legt einen immer größeren Wert auf Transparenz über Nachhaltigkeit und deren Leistung, auch die Politik und die Wirtschaft, z. B. über öffentliche Vergabekriterien, Produktions- und Lieferverträge sowie Kreditvergaben. Als Teil der Wertschöpfungskette der Großunternehmen sind KMUs, auch jene die unter 250 Mitarbeitende fallen, bereits heute und zukünftig noch stärker davon betroffen, Nachhaltigkeitsdaten offenzulegen.
Newsletter vom 19.01.2024
NACHHALTIGKEIT
Cool White - Mit weißen Dächern an den Klimawandel anpassen
Ein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit in Ruanda weist deutlichen Kühlungseffekt von weißen Dächern nach - mit positiven Folgen für Wohlbefinden und Produktivität.
Eine große Herausforderung im Umgang mit dem Klimawandel ist die entstehende Hitze in Gebäuden - etwa in Fabriken oder Schulen und insbesondere in den Heißgebieten Afrikas. Denn Hitze beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit und führt zu geringerem Wohlbefinden. Zudem benötigen Klimaanlagen zur Kühlung sehr viel Strom. Kühlsysteme sind weltweit für fast zwanzig Prozent des Stromverbrauchs und zehn Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich - Tendenz steigend.


